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Thorsten Ante und Dr. Robert Bahnsen | 26.06.2025 | DAV Journal
7 min Lesezeit

Neue Artikelserie: Beispiele zur Mittelfristplanung unter IFRS

Willkommen zu einer neuen Artikelserie imDAV-Journal. In dieser Reihe werden die qualitativenAspekte und die Auswirkungen vonSteuerungsmaßnahmen in der Mittelfristplanung auf den IFRS-Abschluss und auf ausgewählte Key Performance Indicators (KPI) in Versicherungsunternehmen beleuchtet.

Die Serie behandelt anhand von ausgewählten Beispielen, wie sich typische Managemententscheidungen auf die zukünftigen IFRS-Abschlüsse in der Mehrjahresplanung im Zeitraum von drei bis fünf Jahren auswirken. 

Einleitung

Willkommen zu einer neuen Artikelserie im DAV-Journal. In dieser Reihe werden die qualitativen Aspekte und die Auswirkungen von Steuerungsmaßnahmen in der Mittelfristplanung auf den IFRS-Abschluss und auf ausgewählte Key Performance Indicators (KPI) in Versicherungsunternehmen beleuchtet.


Die Serie behandelt anhand von ausgewählten Beispielen, wie sich typische Managemententscheidungen auf die zukünftigen IFRS-Abschlüsse in der Mehrjahresplanung im Zeitraum von drei bis fünf Jahren auswirken. Betrachtet werden u. a. Änderungen der Asset-Strategie, Änderungen oder teilweise Einstellung des Neugeschäfts und Restrukturierungsmaßnahmen. Die voraussichtlichen Effekte auf die zukünftigen IFRS-Abschlüsse werden in qualitativer Form dargestellt und können sowohl ex ante zur vorherigen Abwägung im Rahmen der Entscheidungsfindung als auch ex post zur nachträglichen Plausibilisierung der tatsächlichen IFRS-Abschlüsse verwendet werden. Der Fokus liegt auf der möglichst anschaulichen Diskussion von Beispielen zum Einstieg in die komplexe IFRS-17-Materie, nicht auf der ausführlichen konzeptionellen Analyse des Rechnungslegungsstandards. Die wesentlichen verwendeten Begriffe und Größen aus IFRS und Solvency II sind im Glossar definiert. Wir nutzen dabei den kürzlich veröffentlichten Ergebnisbericht der Unterarbeitsgruppe „IFRS 17 – KPI“ der AG IFRS des Ausschusses Rechnungslegung und Regulierung [1]. In diesem Einstiegsartikel analysieren wir die Änderung der Asset-Allokation für ein beliebiges Versicherungsunternehmen und die Änderung der Vertragslaufzeiten speziell beim einem Schadenversicherer.

Änderung der Asset-Allokation

Wir betrachten die folgende Ausgangssituation: Ein Versicherungsunternehmen (VU) hat beschlossen, über den Zeitraum der kommenden fünf Jahre seine Asset-Allokation zu ändern. Als illustratives Beispiel nehmen wir an, dass der Anteil an Infrastrukturinvestments an den gesamten Kapitalanlagen von einem kleinen Prozentwert auf 20 % nach Marktwerten ausgebaut und dafür der Anteil der Staatsanleihen durch Ausbleiben von Wiederanlage entsprechend zurückgeführt werden soll. Als mittlere Marktwertrendite der neuen Infrastrukturinvestments nehmen wir 5 % p. a. an, während die auslaufenden Staatsanleihen mit Coupons von im Mittel 2 % p. a. rentieren und stille Lasten von 2,5 % enthalten. Dies führt im Mittel zur einer Marktwertrendite von ca. 1,5 % pro Jahr für die nächsten fünf Jahre. Der IFRS-17-Zinssatz liege (der Einfachheit halber) bei 2,5 %.


Wie ist dies in den IFRS-Kontext einzuordnen? Die bestehenden Kapitalanlagen werden der Bilanzkategorie FVOCI zugeordnet, sodass Marktwertänderungen erfolgsneutral im OCI bilanziert werden. Das führt wegen des Zinsanstiegs seit Kauf aktuell zu einem negativen OCI, das sich in natürlicher Weise über die Restlaufzeit der oben angesprochenen fünf Jahre auf null reduziert. Die Infrastrukturinvestments werden nach IFRS 9 als Eigenkapitalinstrumente klassifiziert und können entweder ergebnisneutral über das Eigenkapital (FVOCI) ohne Recycling bei Verkauf oder (vermutlich)
erfolgswirksam (FVTPL) bilanziert werden.

Welche Auswirkungen diese Änderung der Asset-Allokation auf die Bilanz, die GuV und wichtige KPIs im 5-Jahres-Zeitraum hat, hängt davon ab, welches IFRS-17-Bewertungsmodell das VU anwendet.

Bei Anwendung des VFA-Bewertungsansatzes (in aller Regel bei einem Lebensversicherer) passiert Folgendes: 

Bilanz: Durch die Umschichtung der Kapitalanlagen ändert sich der Fair Value des Underlying Item nicht. Auch die marktkonsistenten mittleren risikoneutralen Erträge der Kapitalanlagen ändern sich nicht. Allerdings wird sich vermutlich aufgrund der traditionellen technischen Ausgestaltung der stochastischen Modellierung in der marktkonsistenten, risikoneutralen Bewertung der Versicherungsverpflichtungen der Zeitwert der Optionen und Garantien (TVOG) wegen der höheren Volatilität von Infrastrukturinvestments im Vergleich zu Staatsanleihen erhöhen. Die unterschiedlichen Korrelationen zwischen Infrastrukturinvestments und den restlichen Kapitalanlagen im Vergleich zu Staatsanleihen können diesen Effekt dämpfen oder verstärken. Wir nehmen an, dass es wegen der stochastischen risikoneutralen Bewertung insgesamt zu einem Anstieg des TVOG und somit auch der PVFCF und damit durch den Mechanismus der CSM-Rekalibrierung zu einem initialen Absinken der CSM des Bestands kommt. Wenn die Managementregeln im Bewertungsmodell richtig eingestellt sind, sollte sich der Effekt des über die Jahre steigenden Infrastrukturanteils schon in der ersten Bewertung vollständig niederschlagen. Ob sich auch die Illiquiditätsprämie in der Diskontierungskurve ändert, hängt von der konkreten technischen Vorgehensweise des IFRS-Anwenders ab.

Jahresüberschuss: Entsprechend der zukünftigen Laufzeit des Bestands (beispielsweise 30 Jahre) verringert sich mit der verringerten anfänglichen CSM der CSM-Release pro Jahr, was zu einem geringfügigen Absinken des IFRS-Jahresüberschusses führt. Ein gegenläufiger, ergebnissteigernder Effekt ist der höhere jährliche zusätzliche CSM-Ertrag aus der Realisierung der im Mittel im Zeitverlauf steigenden höheren erwarteten Zusatzrendite aus den Infrastrukturinvestments im Vergleich zu Staatsanleihen (das gilt nur für diejenigen IFRS-Bilanzierer, die technisch durch eine geänderte Parametrisierung des jährlichen CSM-Release den „Bugwelleneffekt“ auf die CSM vermeiden). Dies führt zu sukzessive steigenden Jahresüberschüssen. 

KPI Neugeschäfts-CSM: Auch hier sollte analog zum Bestand der TVOG-Wert steigen, was zu einem Absinken der initialen CSM des Neugeschäfts führt. Mit steigenden Rückstellungen und steigenden Kapitalanlagen sollte sich dann auch in der Folgebewertung ein zusätzlicher Gewinnbeitrag aus der jährlich erwarteten Überrendite für diese Jahreskohorte im Bestand ergeben. Bei Anwendung des GMM-oder PAA-Bewertungsansatzes erfolgt die Bilanzierung der Versicherungsverpflichtungen nach IFRS 17 unabhängig von der Struktur der Kapitalanlagen. In der Folge der Umschichtung der Kapitalanlagen erhöht sich im Zeitverlauf der Ertrag aus Kapitalanlagen im versicherungstechnischen Finanz- und Aufwandergebnis. 

KPI: Der KPI RoE sollte damit im Zeitverlauf etwas steigen. Der KPI Combined Ratio ändert sich nicht, es sei denn, gemäß der Accounting Policy steigt die Illiquiditätsprämie, was über die stärkere Diskontierung der erwarteten Schäden zu einem Sinken der CR führen würde.

Änderung der Vertragslaufzeiten im Bereich der Sachversicherung

Das Versicherungsunternehmen entscheidet sich, die Laufzeiten der Verträge innerhalb der nächsten drei Jahre zu verändern, denn der Portfolio-Mix an verkauften Verträgen soll sich deutlich stärker zu mehrjährigen Verträgen verschieben. Zunächst könnte diese Maßnahme Konsequenzen für das Bewertungsmodell bedeuten. Sollte bisher der PAA-Ansatz verwendet werden, so kann eine Veränderung dazu führen, dass die Anwendbarkeit (Eligibility) schwieriger nachzuweisen oder nicht mehr gegeben ist. Wurden Abschlusskosten bisher gemäß IFRS 17.59(a) direkt als Aufwand erfasst, sobald
sie anfielen, kann diese Option nicht weiterverwendet werden. Dadurch erfolgt die Amortisierung der Abschlusskosten gleichmäßig über die Vertragslaufzeit, sodass der GuV-Effekt gleichmäßig über die Quartale stattfindet statt einzelne Ausschläge zum Zeitpunkt der Hauptfälligkeit. Abgesehen von Verschiebungen über die Jahresgrenzen hinweg, sollte sich der Effekt auf Jahressicht gesehen ausgleichen.

Tabelle 1

Durch den Wechsel von PAA auf GMM ändert sich die Bewertung der LRC, im Wesentlichen wird diese dann in drei Blöcke zerlegt. Dies bedeutet, dass eine Erhöhung der CSM automatisch stattfindet, sofern es sich um profitables Geschäft handelt. Die Höhe der LRC kann sich verändern und somit kann es zu Verschiebungen innerhalb der Bilanz kommen. Sollte das Geschäft verlustträchtig sein, so ist weiterhin eine Verlustkomponente zu stellen. Da diese durch die veränderte Vertragslaufzeit allerdings den erwarteten Verlust mehrerer Jahre beinhaltet und nicht lediglich den eines Jahres, wird die Verlustkomponente tendenziell höher sein. Je nach Rückversicherungsstruktur kann dies zu einem Mismatch von Brutto- und Rückversicherungsergebnis führen, sofern zugehörige Rückversicherungsverträge nur ein Jahr der Deckung oder Anfallperiode umfassen. 

Sollte bisher ein Asset im Zusammenhang von Abschlusskosten gebildet worden sein, weil (einmalige) Abschlusskosten zukünftigen Verträgen bzw. Vertragsverlängerungen zugeordnet werden (IFRS 17.B35A), wird sich dieses Asset im Zeitverlauf reduzieren und auflösen. Einerseits, weil das Asset durch Verlängerungen erwartungsgemäß aufgelöst wird und es gleichzeitig aufgrund des verstärkten Abschlusses von mehrjährigen Verträgen nicht zu einer weiteren Asset-Bildung kommt, andererseits wird das Asset abgeschrieben, weil die erwarteten Verlängerungen nicht eintreten, da stattdessen ein Neuabschluss von mehrjährigen Verträgen erfolgt.

Glossar

Glossar: wesentliche Begriffe aus IFRS und aus der aktuariellen Bewertung von Versicherungsbeständen

Glossar: wesentliche Begriffe aus IFRS und aus der aktuariellen Bewertung von Versicherungsbeständen [Fortsetzung]

Sofern das Vereinfachungswahlrecht zur Nicht-Berücksichtigung von Verzinsung im PAA gewählt wurde, sorgt die „Verlängerung der Verträge“ für eine Steigerung des „jährlichen“ Insurance Revenue (vt. Ertrags) durch die Berücksichtigung von Zinsen, dem allerdings ein steigender Aufwand innerhalb des Insurance Finance Income or Expenses (IFIE) gegenübersteht. Bei gleichbleibenden Insurance
Service Expenses (vt. Aufwand) hat dies allerdings einen positiven Einfluss auf die Combined Ratio, da IFIE üblicherweise darin nicht berücksichtigt wird. Sofern die Prämie nachschüssig gezahlt wird, dreht sich der Einfluss um. Die Kriterien für die Vereinfachungen gemäß IFRS 17.56 sind insbesondere bei einem einjährigen Vertrag erfüllt.
 

Zur Veranschaulichung wird der zuletzt beschriebene Effekt auch anhand eines Beispiels dargestellt, siehe Tabelle 1. Im folgenden Beispiel soll also die positive Auswirkung der Verzinsung auf die Combined Ratio gezeigt werden. Angenommen wird ein einjähriger Vertrag, der mittels PAA bewertet wird. 1.000 EUR Prämie fließen zu Beginn des Jahres. Für den Vertrag wird ein Schaden in Höhe von 800 EUR erwartet, der sich am Jahresende realisiert und umgehend ausgezahlt wird. In der Tabelle wird nun vereinfacht gegenübergestellt: einmal die Jahreserfolgsrechnung mit der Vereinfachung für die LRC-Bewertung im PAA und einmal wird davon kein Gebrauch gemacht und ein Jahreszins von 5 % angenommen. In dem Beispiel lässt sich festhalten, dass durch den höheren Insurance Revenue die Combined Ratio geringer wird.

Inhalt

  • Einleitung
  • Einleitung
  • Änderung der Asset-Allokation
  • Änderung der Vertragslaufzeiten im Bereich der Sachversicherung
  • Tabelle 1
  • Glossar
  • Glossar: wesentliche Begriffe aus IFRS und aus der aktuariellen Bewertung von Versicherungsbeständen [Fortsetzung]

Downloads

Neue_Artikelserie_Mittelfristplanung_Ante_Bahnsen.pdf
Michaela Kehren
michaela.kehren​@aktuar.de +49 (0) 221 912 554-235
DAV_Michaela_Kehren

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