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23.06.2025 | Aktuar Aktuell
4 min Lesezeit

In Würde alt werden: wie ist das zu finanzieren?

Wie lässt sich eine gerechte, finanzierbare und gesellschaftlich tragfähige Altersvorsorge gestalten – insbesondere im Hinblick auf Pflege? Diese Frage stand im Mittelpunkt der prominent besetzten Podiumsdiskussion auf der Jahrestagung von Deutscher Aktuarvereinigung e.V. (DAV) und Deutscher Gesellschaft für Versicherungs- und Finanzmathematik e.V. (DGVFM) am 28. April 2025 in Bonn. 

Einleitend gab Dr. Lewe Bahnsen vom Wissenschaftlichen Institut der Privaten Krankenversicherung einen Einblick in die demografischen Entwicklungen im Bereich der Kranken- und Pflegeversicherung. Moderiert von Corinna Egerer diskutierten anschließend Dr. Maximilian Happacher, zu dem Zeitpunkt Vorstandsvorsitzender der DAV, Wiltrud Pekarek, Vorständin der DAV und Vorsitzende des DAV-Ausschusses Krankenversicherung, Constantin Papaspyratos, Chefökonom beim Bund der Versicherten, Dr. Laura Romeu Gordo, kommissarische Leiterin des Bereichs Forschung und stellv. Institutsleiterin des Deutschen Zentrums für Altersfragen, sowie Marco Schmitz, Sprecher für Arbeit, Gesundheit und Soziales der CDU-Landtagsfraktion NRW.

Die Überalterung der Bevölkerung, wir kennen sie seit vielen Jahren. Die Zahlen, Daten, Fakten stehen fest. Und das ist auch gleichzeitig das Frustrierende“, eröffnete Wiltrud Pekarek mit deutlicher Kritik an der politischen Untätigkeit. Ein breiter gesellschaftlicher Konsens sei notwendig, um die Herausforderungen der Alterung wirksam anzugehen. Marco Schmitz betonte: „Wir können nicht noch mal vier Jahre warten, um eine vernünftige Reform durchzuführen, sondern wir müssen es jetzt, in dieser Legislaturperiode schaffen, das Geld zur Verfügung zu stellen und den Konsens herzustellen.“ Dabei müsse man den Bürgerinnen und Bürgern reinen Wein einschenken – Pflege sei teuer, koste Zeit, Energie und eben auch Geld.

Kapitaldeckung – aber nicht als Allheilmittel

Kapitalgedeckte Modelle wurden von mehreren Teilnehmenden als unverzichtbarer Bestandteil künftiger Systeme bezeichnet. Happacher betonte, es komme nicht auf die Quelle des Alterskapitals an, sondern auf gesichertes Einkommen. Gleichzeitig müsse man realistisch bleiben: Kapitalaufbau bedeute immer auch Konsumverzicht heute, wofür bei vielen die Bereitschaft oder die Möglichkeit nicht gegeben sei. Pekarek unterstrich die Bedeutung einer sozial ausgewogenen Mischung aus Umlage und Kapitaldeckung – mit sozialer Absicherung für jene, die sich private Vorsorge nicht leisten können. Auch betriebliche Modelle müssten gestärkt werden.

Papaspyratos warb dafür, die kapitalgedeckte Pflegeversicherung obligatorisch gezielt für stationäre Versorgung auszubauen, während ambulante Leistungen über private Verträge abgesichert werden könnten. Klar sei aber: „Geld ist natürlich die entscheidende Größe, aber am Geld allein liegt es nicht.“ Gesellschaftliche Anerkennung und strukturelle Entlastung für pflegende Angehörige seien ebenso notwendig.

Pflege: Ehrenamt, Angehörige oder Fachkräfte?

Einigkeit bestand darin, dass die Pflegefrage das Thema der nächsten Jahrzehnte wird. Happacher wies auf die demografische „Gnadenfrist“ hin: Die Babyboomer seien aktuell noch nicht pflegebedürftig, es bleibe also noch genug Zeit, dass eine Reform heute ihre Wirkung in 20 bis 25 Jahren entfalten kann. Die Frage sei, wer später überhaupt pflegen werde – Fachkräfte, Angehörige oder Ehrenamtliche? Romeu Gordo machte klar: „Letztendlich bleibt ein großer Teil an der Familie hängen. Wir müssen Strukturen schaffen, damit insbesondere Frauen in dieser Rolle nicht alle Kosten selbst tragen müssen.“

Pekarek schlug vor, das Potenzial der fitten älteren Generation stärker zu nutzen – sei es im Erwerbsleben oder im Ehrenamt. Gleichzeitig müsse man ehrlich analysieren, wie viel Eigenverantwortung realistisch tragbar sei. „Die Pflegeversicherung war als Teilkasko gedacht – heute wird sie wie eine Vollkasko beansprucht.“

Vermögen mobilisieren, statt weiter die Jüngeren zu belasten

Immer wieder ging es um die Frage der Generationengerechtigkeit. Happacher plädierte für eine gerechte Lastenverteilung: Immer nur die junge Generation stärker zu belasten, damit die Älteren mehr Geld bekommen, egal ob sie es brauchen oder nicht, sei nicht fair. Vermögen in der Gesellschaft müssten genutzt werden, um Versorgung sicherzustellen, wenn auch die Grundsicherung weiterhin vom Staat sichergestellt werden müsse. Romeu Gordo ergänzte, auch das Thema Wohnpolitik sei ein wichtiges Puzzlestück bei der Frage, woher das Geld im Alter kommen könne – oder gerade nicht: „Ein Ruhestandshaushalt gibt im Durchschnitt 40 Prozent des Haushaltseinkommens für das Wohnen aus.“

Systemfragen: Pflicht, Anreiz, Vertrauen

Ein zentrales Thema war die Ausgestaltung von Pflichtsystemen und Anreizen. Papaspyratos verwies auf die Ursprünge der Pflegeversicherung 1995 und betonte, dass sich die gesellschaftlichen Realitäten seither massiv verändert hätten. Eine Reform müsse diese veränderten Erwerbs- und Familienstrukturen ernst nehmen und beispielsweise die gestiegene Frauenerwerbsquote und ihre Rolle in der Pflegearbeit berücksichtigen.

Schmitz machte deutlich, dass Vertrauen in das System nur mit nachvollziehbaren Reformen gewahrt werden könne – dazu gehöre auch ein Abbau der überbordenden Dokumentationspflichten in der Pflege. Digitalisierung und KI könnten hier eine Entlastung schaffen, ergänzte Pekarek.

Wünsche an die nächste Bundesregierung

Zum Abschluss äußerten die Diskussionsteilnehmenden ihre politischen Wünsche. Papaspyratos sprach sich für den Einsatz des geplanten Generationenkapitals aus, allerdings sollte es in der Pflege eingesetzt werden. Romeu Gordo forderte, soziale Ungleichheit stärker zu berücksichtigen. Happacher plädierte für eine lebenslange, würdewahrende Absicherung. Pekarek warb für ein stärkeres Bewusstsein, dass mehr Kapitaldeckung und private Vorsorge notwendig seien. Und Marco Schmitz brachte es auf den Punkt: Die neue Bundesregierung müsse „den Mut haben, wirklich Reformen anzugehen.“

Die Diskussion machte deutlich: Die Herausforderungen sind gewaltig, die Fakten liegen auf dem Tisch – jetzt ist politischer Gestaltungswille gefragt.

Inhalt

  • Einleitung
  • Kapitaldeckung – aber nicht als Allheilmittel
  • Pflege: Ehrenamt, Angehörige oder Fachkräfte?
  • Vermögen mobilisieren, statt weiter die Jüngeren zu belasten
  • Systemfragen: Pflicht, Anreiz, Vertrauen
  • Wünsche an die nächste Bundesregierung
Mariella Linkert
mariella.linkert​@aktuar.de +49 (0) 221912554236

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