Fairness und soziale Nachhaltigkeit in der Praxis der Versicherungsmathematik
In der heutigen dynamischen Umgebung sind die Grundsätze der Fairness und der sozialen Nachhaltigkeit für die Gestaltung einer verantwortungsvollen Unternehmensführung und des öffentlichen Diskurses von größter Bedeutung. Wir Aktuarinnen und Aktuare setzen uns als Hüter des Versichertenkollektivs für diese Werte ein, um die Integrität unseres Berufsstandes zu wahren und zum Wohlergehen der Gesellschaft als Ganzes bestmöglich beizutragen. Dabei ist die Frage, was gerecht und sozial nachhaltig ist, oft nicht so einfach zu beantworten, wie man glaubt.
Im Bereich der Lebensversicherung hat sich das „Recht auf Vergessenwerden“ als zentrales Thema
herauskristallisiert und verdeutlicht das Spannungsfeld zwischen Risikobewertung und Datenschutzrechten, den Interessen des Kollektivs und jenen der Individuen. Als Versicherungsmathematikerinnen und -mathematiker setzen wir uns für Maßnahmen ein, die die Autonomie des Einzelnen schützen und gleichzeitig die Integrität des Geschäftsmodells von Versicherungen, der Risikoreduktion für das Individuum, wahren.
In Bezug auf die Alterssicherung sind versicherungsmathematische Überlegungen entscheidend für die Förderung der Generationengerechtigkeit und des sozialen Zusammenhalts. Durch die Bewertung der
finanziellen Tragfähigkeit von Rentensystemen bemühen wir uns, gerechte Ergebnisse für die derzeitigen und künftigen Rentner zu erzielen.
In Anbetracht der jüngsten Diskussionen bei der Jahrestagung der Deutschen Aktuarvereinigung e.V.
(DAV) haben wir dringende Themen wie Umwelt-, Sozial- und Governance-Überlegungen (ESG) aufgegriffen und dabei auch die KI-Regulierung in den Fokus genommen. Die Integration von ESG-Faktoren unterstreicht unser Engagement für eine nachhaltige Gesellschaft. Hierauf zahlt insbesondere auch eine proaktive KI-Regulierung ein, um Risiken zu minimieren und eine ethische Nutzung sicherzustellen.