DAV sieht erheblichen Nachbesserungsbedarf am Entwurf zur Reform der steuerlich geförderten privaten Altersvorsorge (pAV-Reformgesetz)
Die DAV betont, dass die Erweiterung der staatlichen Förderung auf Auszahlungspläne und Altersvorsorgedepots das Risiko erhöht, dass künftige Rentnerinnen und Rentner im Alter nicht ausreichend abgesichert sind. „Nur eine lebenslange Rentenzahlung bietet die notwendige Sicherheit und schützt zuverlässig vor Altersarmut“, so Dr. Maximilian Happacher, Vorstandsvorsitzender der DAV. Statt individueller Auszahlungspläne, die nach dem 85. Lebensjahr kein Einkommen mehr garantieren, plädiert die DAV für eine stärkere Förderung von kollektiven Lösungen, die lebenslange Zahlungen sicherstellen.
Weiterhin warnt die DAV vor den geplanten Wechselmöglichkeiten während der Ansparphase. Sie stehen stabilen, langfristigen Investitionen entgegen und verursachen hohe Kosten. Die Chancen auf eine ertragreiche Kapitalanlage und folglich höhere Rentenzahlungen für die Kundinnen und Kunden werden gemindert. Nicht zuletzt: Es sind langfristige Investitionen, die für den klimaneutralen Umbau der Wirtschaft gebraucht werden.
Darüber hinaus äußert die DAV Bedenken hinsichtlich der geplanten Abschaffung der Produktinformationsstelle Altersvorsorge (PIA), die bislang mit ihren standardisierten Verfahren einen Beitrag zur verständlichen Vergleichbarkeit geförderter Altersvorsorgeprodukte geleistet hat. Die PIA bietet mit ihren aktuariellen Modellen eine transparente und praxisbewährte Grundlage für die Bewertung von Chancen, Risiken und Kosten geförderter Altersvorsorgeprodukte. Die DAV sieht im Gesetzentwurf keinen gleichwertigen Ersatz für die Ansätze der PIA. Die Abschaffung der PIA und die aufwändige Umsetzung komplexer Neuregelungen würde keine bessere Informationsgrundlage für Verbraucherinnen und Verbraucher schaffen.
Die DAV steht gerne bereit, den Gesetzgebungsprozess auch künftig fachlich zu begleiten und bietet ihre Expertise an, um die Reform der privaten Altersvorsorge im Sinne der Verbraucherinnen und Verbraucher weiter zu optimieren.
Zur dazugehörigen Stellungnahme der DAV kommen Sie hier.