Dem demografischen Wandel entschlossen gemeinsam begegnen
Pflege, Rente und Gesundheit sind hiervon gleichermaßen betroffen. Eine zukunftssichere Alterssicherung basiert auf Risikogemeinschaften, die die Balance zwischen individuellen Freiheiten und gemeinschaftlicher Sicherheit gewährleisten. In der Gemeinschaft sind wir stärker – nur so lassen sich die finanziellen und sozialen Herausforderungen meistern
Mit einer alternden Bevölkerung wird die Finanzierung des Sozialstaates zu einer zentralen Aufgabe. Ein starkes, lebenslanges Rentensystem, gestützt durch eine Risikogemeinschaft, ist dabei unerlässlich. Die Kombination aus Lebensversicherung und betrieblicher Altersversorgung (bAV) ermöglicht lebenslange Leistungen und eine stabile Kapitalanlage. Stabilisierende Elemente stärken Ansparprozesse und bieten die Sicherheit, die wir im Alter brauchen.
Eine lebenslange Leistung ist die einzige echte Alterssicherung, um für das hohe Alter vorzusorgen. Gesellschaftlicher Zusammenhalt ist abhängig davon, wie wir mit unseren älteren Mitbürgern umgehen, und muss sich in der Alterssicherung widerspiegeln.
Kein Geld im Alter bedeutet auch kein Geld für die Pflege im Alter. Eine ausreichende Absicherung der Pflegebedürftigkeit ist ein wichtiger Teil der Alterssicherung, denn hohe Pflegekosten stellen ebenfalls eine finanzielle Herausforderung dar. Niemand weiß, wie lange wir leben dürfen – und auf wie viel Kapital wir dabei zurückgreifen müssen. Eine Risikogemeinschaft ist erforderlich, um diese Risiken abzufedern und eine stabile Absicherung zu gewährleisten. Die Absicherung der finanziellen Risiken von Pflegebedürftigkeit bedarf stabilisierender Elemente durch mehr ergänzende kapitalgedeckte Pflegezusatzversicherungen.
Eine Risikogemeinschaft kann auch die Probleme der Umlageverfahren und Kapitalmarktverwerfungen ausgleichen und bietet so besseren Schutz vor demografischen Risiken und Marktvolatilitäten. Der Sozialstaat, wie wir ihn kennen, wird in 30 Jahren nicht mehr existieren, wenn keine nachhaltigen Reformen stattfinden. Generationengerechtigkeit als Ideal und Teil der Nachhaltigkeit muss in den anstehenden Reformen verankert werden.
Die Alterssicherung von morgen verlangt ebenso wie die Absicherung von Krankheitsrisiken und Pflegebedürftigkeit ein klares Bekenntnis zu solidarischem Handeln, mehr Kapitaldeckung und lebenslangen Renten. Der aktuarielle Berufsstand lebt davon, Systeme mit Risikogemeinschaft auszugestalten, um die Absicherung für alle sicherzustellen. Daher wollen wir unsere Erfahrung und Expertise insbesondere zu diesen, aber auch zu anderen Themen einbringen. Der demografische Wandel mag unvermeidbar sein – seine Folgen sind es nicht. Auf den folgenden Seiten wollen wir die aus unserer Sicht notwendigen Reformen genauer beleuchten.
Weiterführende Informationen
Das komplette Positionspapier der Deutschen Aktuarvereinigung zur Bundestagswahl 2025 finden Sie hier.
Zu Auswirkungen demografischer Effekte auf die Krankenversicherung hat die DAV bereits 2018 einen Ergebnisbericht verfasst. Diesen finden Sie hier.
Unter anderem auf der digitalen Pressekonferenz der DAV 2024 wurde das Thema Lebenserwartung und Langlebigkeit thematisiert. Die dazugehörigen Unterlagen finden Sie hier.