John Anderson und Steven Empedocles sind die Preisträger des anlässlich des Weltkongresses der Aktuare (ICA 2018) erstmals vergebenen IVS-Awards. Damit würdigt das IVS-Institut der Versicherungsmathematischen Sachverständigen für Altersversorgung, ein Zweigverein der Deutschen Aktuarvereinigung, die beiden südafrikanischen Aktuare für ihre Arbeit „The retirement income frontier and its application in constructing investment strategies at retirement“.
Darin setzen sich die Autoren mit dem sogenannten „Annuity Puzzle“ auseinander, einem weltweit verbreiteten Verhaltenskonflikt vieler Rentner. Diese wünschen sich auf der einen Seite ausreichende finanzielle Mittel zur Sicherung ihres Lebensstandards im Alter und auf der anderen Seite haben sie den Wunsch, finanzielle Schocks unbeschadet zu überstehen und ihren Erben ein Vermächtnis zu hinterlassen.
„Die Preisträger haben ein Modell entwickelt, das bei der Wahl einer Vermögensanlage als Entscheidungshilfe dienen kann, den schwierigen Spagat zwischen diesen beiden Polen zu schaffen“, betont der IVS-Vorstandsvorsitzende Dr. Horst Günther-Zimmermann bei der heutigen Preisverleihung in Berlin im Rahmen des ICA 2018. Die hergeleiteten effizienten Portfolios setzen dabei neben Wertpapieren auch auf garantierte Leibrenten und Immobilien.
Die Entwicklung von Vorsorgelösungen, die sowohl den veränderten Kapitalmarktbedingungen als auch dem Sicherheitsbedürfnis der Versorgungsberechtigten Rechnung tragen, wird auch für die deutschen Pensions-Aktuare eine der zentralen Herausforderungen in den kommenden Jahren sein. „Dabei muss es uns gelingen, die neu eingeführte reine Beitragszusage mit Leben zu füllen. Das ist keine triviale, aber auch keine unlösbare Aufgabe“, so Dr. Zimmermann weiter. Denn Leibrenten haben einen langen Anlagehorizont, so dass Schwankungen am Kapitalmarkt über die Zeit und durch den Ausgleich im Kollektiv abgepuffert werden können. „Das unterscheidet kollektive Sparprozesse fundamental von Bank- oder Fondssparplänen mit ihren individuell geführten Konten“, erläutert Dr. Zimmermann zum Schluss.
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Pressefoto von der Preisverleihung (v.l.n.r.): John Anderson, Dr. Horst-Günther Zimmermann und Steven Empedocles